Michelin Pilot Sport CUP 2

Das schwarze Gold für die Straße

Gab es in diversen Rennserien noch keine Einheitsreifen, gab es auch richtigen Wettkampf zwischen den Reifenherstellern, und da hat Michelin oft angeschrieben, egal ob Rallye oder Rundstrecke! Doch wie funktioniert und verhält sich das Aushängeschild von Michelin – der Pilot Sport CUP 2 – im Straßenverkehr?

Bevor ich näher auf den Cup2 eingehe möchte ich nochmals vor Augen führen was von einem Reifen eigentlich abverlangt wird! So ist der Reifen der einzige Kontakt zur Fahrbahnoberfläche und muss enorme Kräfte übertragen. Man muss sich das mal vorstellen, wie sehr sich der Gummi in den Asphalt verzahnen muss, natürlich auf mikroskopischer Ebene, wenn man die Beschleunigungs- und Bremskräfte beim Porsche GT3RS mal hernimmt. Und dies auf relativ kleinen Auflageflächen, nicht viel größer als 2 Handflächen pro Reifen! Nicht zu vergessen die Seitenführung bei hohen Kurvengeschwindigkeiten, die Steifigkeit der Seitenflanken, um auch bei extremen Fliehkräften noch präzise zu sein, als auch den Grip um hohe Kurvengeschwindigkeiten fahren zu können. Und nochmals, schaut Euch mal zu Hause die Größe der Auflageflächen an!

Jetzt zum Michelin Pilot Sport Cup 2:
Nach rund 2000 anspruchsvollen Kilometern, darunter zweimal Großglockner, Nockalmstraße und die bei Motorradfahrern sehr beliebten Strecken über Soboth, Weinebene und Seebergsattel, bei wechselhaften Wetter, von 35°C im Schatten bis hin zu kühlen und feuchten Wetter, kann man durchaus ein erstes Resümee ziehen!

Jetzt ist es natürlich so, daß schon der Porsche GT3RS sehr viel kann, und der Reifen muss eben diese Fähigkeiten übertragen können. Und schon nach wenigen Kilometern am Berg, die erste Gummischicht ist bereits abgefahren, beeindruckt der Cup 2 mit seiner Präzision. Jeder Millimeter Lenkbewegung wird präzise umgesetzt, und so lässt sich der GT3RS auch auf den Millimeter genau durch die Kurven zaubern. Speziell beim Einlenken ist der Reifen extrem präzise, auch leichte Korrekturen während der Kurve können exakt weitergegeben werden.

Und auch beim Griplevel sind wir nicht weit vom Rennsport entfernt, lässt der Cup 2 hier vom Kurveneingang bis zum Kurvenausgang seine Muskeln spielen. Und was ja im Handling besonders wichtig ist, er zeigt seine Grenzen sehr fein und gutmütig an, also kein plötzlicher Gripverlust und damit verbundener möglicher Autoverlust!

Der Grund dafür liegt im steifen Aufbau von Karkasse und Reifengürtel, wo angelehnt an den Motorsport, Amidfasern anstelle von herkömmlichen Stahlfasern mit einer 5 mal höheren Zugfestigkeit für eine deutlich geringere Verformung des Reifens sorgen.

Unterstützt wird der Cup2 dabei durch eine Dual-Compound Technologie, wo über die Lauffläche zwei verschiedene Gummimischungen zum Einsatz kommen.
So sorgt auf der Außenseite eine weiche Mischung mit hohem Molekulargewicht für enormen Grip, auf der Innenseite jedoch eine etwas steifere Elastomermischung für optimales Einlenkverhalten

Doch wie schauts im Feuchten und Nassen aus?
Dobratsch, später Nachmittag und leichter Regen, perfekt für einen Test. Das Wasser steht nicht, die Straße also nur feucht und man merkt, daß der Pilot Sport Cup 2 in diesem Fall etwas Temperatur braucht um zu funktionieren. Hat man einmal die Wärme im Reifen, funktioniert er ähnlich gut wie auf trockener Fahrbahn, einziger Unterschied der etwas geringere Griplevel durch die feuchte Fahrbahn!

Im Nassen, der Regen hat Dank Gewitter eingesetzt, ist halt nicht mehr zum Spaßen, im Kombination mit der 325er Breite auf der Hinterachse, heißt es jetzt mit mehr Hirn und mit weniger Experimente zu fahren. Probiert man es trotzdem, wird man relativ schnell mit einem unkontrollierbaren Aquaplaning belohnt! Aber, daß ist im Rennsport nix anders, mit einem Sliock kannst einfach nicht im Regen fahren, und der Cup 2 ist halt einem Slick in Leistung und Form schon sehr nahe, von irgendwo muss ja die Performance herkommen!

Im Summe kann ich getrost sagen, daß ich mit dem Michelin Pilot Sport Cup 2 zweifelsohne einen Reifen am Porsche GT3RS habe, der mich in Sachen Präzision und Griplevel sehr stark an meine Rennkarriere erinnert! Gab es damals Zauberreifen mit dem Code 248D oder 380J, hat Michelin heute einen Reifen für die Serie am Markt, der zumindest mich sehr sehr überzeugt und wohl richtigen Rennreifen in Sachen Performance sehr nahe kommt!

Fazit: sehr zu empfehlen! 
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