OPEL Corsa GSi

Wenig Gewicht, ausreichend Leistung sowie ein „Nordschleifen“ – erprobtes Fahrwerk versprechen Fahrspaß pur. Grund genug, uns das letzte Modell der Corsa Modellreihe vor dem Neustart auf PSA – Plattformen näher anzusehen!

Opel hat ja eine sehr lange Tradition im Motorsport, und da gibt es auch zwei Dinge, die mich mit Opel auch irgendwie in Verbindung bringen. Da war 1982 ein gewisser Walter Röhrl, ich wollte damals auch so ein Held werden wie er, und ich verfolgte damals, im zarten Alter von 12 Jahren, alles was mit Rallye zu tun hatte. Und der Walter riss an der Elfenbeiküste nochmals das Ruder herum, wird zum zweiten mal Weltmeister, und verhinderte so, daß mit Michelle Mouton ein Frau, wahrscheinlich die einzige die wirklich die Männer jemals ernsthaft in einer der obersten Ligen fordern konnte, zum Weltmeister wurde, und andererseits den Siegeszug der vierradgetriebenen Rallyefahrzeuge noch um ein Jahr verzögerte.

Andererseits gab es in den 80ziger Jahren den Haider Sepp, der damals seinem Ascona 400 oder Manta 400 unerbittlich, und vor allem quer, um die Kurven trieb, sodaß er nicht nur zum Publikumsliebling avancierte sondern auch zu meinem ganz persönlichen Helden wurde. Später gewann er mit einem Kadett GSi noch die Deutsche Rallyemeisterschaft und einem WM – Lauf in Neuseeland und kümmerte sich Mitte der 90ziger um meine eigene persönliche Entwicklung.

Und eine dieser klassischen Sonderprüfungen der 80ziger war der Schaidasattel in den Karawanken, damals eine Nachtprüfung, und heute bestens geeignet, den Corsa GSi einen ausgiebigen Test zu unterziehen.

Schon auf den Weg dorthin spielt der Corsa GSi sein Können aus. So folgt die Vorderachse fast ohne Verzögerung auch noch so kleinen Lenkbewegungen. Eine nervöse Hand ist hier nicht gefragt, nach einer kurzen Eingewöhnungsphase will man darauf jedoch nicht mehr verzichten. So lässt sich der Corsa fast mm – genau durch die Kurven zirkeln, überschreitet man bewußt ein wenig die Physik, signalisiert das Fahrwerk durch leichtes Untersteuern und ohne das Gefühl die Vorderachse zu verlieren, daß es nun ein wenig enger wird, mit der physikalischen Grenze halt, aber noch immer sehr gutmütig und nicht nervös.

Dank der 18“ Schlapfen, 215-40-18, und der ventilgesteuerten und „Nordschleifen“ – erprobten Dämpfer schrauben wir uns sehr agil Kurve um Kurve hoch, eigentlich hofft man, daß der nächste Ort noch viele km entfernt liegt, macht der Corsa hier einfach richtig Spaß.

150PS, aus turbobefeuerten 1.4 Liter, reichen bei weiten aus, den kleinen Corsa ordentlich von Kurve zu Kurve die Sporen zu geben, bergab ist es eh wurscht, da wird es Dank des Gesamtpaketes kaum Gegner geben. Die Charakteristik des Motors lässt keine Turbobefeuerung vermuten, braucht das kleine Aggregat doch Drehzahl und dreht wie ein Sauger sehr ordentlich bis knapp über 6000 U/min hoch. Auch der Sprint von Kurve zu Kurve verläuft sehr zügig, zeigt auch die Durchzugsstärke des kleinen Motors. Die Gänge lassen sich sauber schalten, die Schaltwege vielleicht eine Spur zu lange, dafür liegt der Ganghebel aber sehr fein in der Hand. Sehr fein auch die Ledersitze von Recaro, von Beginn an fühlt man sich heimisch, also Sportwagen – Feeling pur, das Sportlenkrad in Leder, unten etwas abgeflacht, sowie die Alu-Pedale runden den sportliche Auftritt im Inneren ab.

Wir verlassen nun die Landesstraße nach Zell Pfarre und jetzt wird’s ernst, was kann der Corsa wirklich. Schlechter Asphalt und die enge feuchte Straße hinauf zum Sattel werden nun zum Scharfrichter. Und der Corsa besteht mit bravour, die Unebenheiten werden geschluckt, trotz welligen Untergrund bleibt der Corsa GSi in der Spur und ist um nichts in Verlegenheit zu bringen. Selbst provozierte Lastwechsel tun ihm nichts, die elektrischen Helferlein sprechen sehr spät an, einzig die Traktionskontrolle bei engen Lenkwinkel regelt den Corsa vielleicht eine Spur zu viel nach unten. In Summe noch immer viel Spaß.

Oben angekommen geht es wieder retour, und bergab wird es nun wirklich lustig, denn Dank der auf 208mm vergrößerten Bremsscheiben bleiben die Bremswege bis ins Tal kurz, und lassen einem den Fahrspaß nicht schwinden. Die rote Kriegsbemalung der Bremssättel geben da nochmals ein klares Signal Richtung Sport- Feeling.

Wieder zurück im Tal bleibt nun Zeit sich weitere Goodies anzusehen, so ist das Opel Infotainment System IntelliLink serienmäßig mit an Board, auch außen zeigt der GSi deutlich seine sportliche Athletik. Carbon – Optik an Seitenspiegel und Kühlergrill-Streben, der markante Heckspoiler sowie große Lufteinlässe und athletische Kotflügel sprechen auch hier eine klare Sprache und stellen unmißverständlich unter Beweis, wo der GSi seine Wurzeln hat. Nämlich in der langen Traditioen der GSi – Modelle, in welcher auch der Corsa GSi bereits 1988 sein Debüt feierte.

Schlußendlich wäre noch zu sagen, daß die Verbrauchsanzeige bei 8.6l steht, und das ist im Anbetracht der Teststrecke und Fahrweise wirklich nicht viel, insbesondere wenn wir noch den Fahrspaß noch mit in die Gleichung nehmen. Ähnlich positiv sieht die Gleichung beim Kaufpreis aus, ist der GSi ab € 21.000,00 zu haben. Das wir in der Stadt keine Probleme mit dem Einparken haben, brauche ich ja nicht wirklich zu erwähnen.

Was bleibt lässt sich zum Schluß wie folgt sagen:

Treffen 150PS auf ein OPC Fahrwerk und Bremsen, hört das Lachen nicht mehr auf, ist Fahrspaß, Fahrdynamik sowie ein Ausflug auf die Nordschleife, zumindest geistig, garantiert!

Mehr Infos auch unter: Opel Austria